In den eigenen vier Wänden bleiben – Die Wohnung anpassen mit finanzieller Hilfe

So lange wie möglich zu Hause wohnen bleiben! Das ist für die zunehmende Zahl von älteren oder pflegebedürftigen Menschen das Ziel. Damit dies in einer nicht barrierefrei gestalteten Wohnung gelingen kann, werden Wohnungsanpassungen notwendig.
Es gibt viele Möglichkeiten, Wohnung oder Haus rechtzeitig so zu verändern, dass ein Pflegealltag möglich ist und ein Umzug vermieden werden kann.
Für die erforderliche Sicherheit und Orientierung lassen sich manche Maßnahmen sofort umsetzen: Rutschgefahr in Dusche oder Wanne durch Aufkleber oder Matte vermindern, Haltegriffe in Bad/Toilette anbringen, beiderseitige Handläufe im Treppenhaus montieren, Toilettensitz erhöhen, Stolperfallen beseitigen. Sehr wichtig sind gute Lichtverhältnisse. Damit vor allem nachts nichts schiefgeht, helfen Bewegungsmelder, über die das Licht automatisch angeht.

Hilfsmittel, wie Rollator, Rollstuhl, Pflegebett oder Betteinlagerahmen finanzieren die Kassen.

Wenn der Einstieg in die Dusche oder Badewanne zu hoch ist, die Türen in der Wohnung zu schmal und Schwellen bzw. Treppen zum Hindernis werden, lässt sich meist mit baulichen Anpassungsmaßnahmen und Nutzung eines Treppenlifts die notwendige Eigenständigkeit gewährleisten.
Pflegebedürftige können Zuschüsse von bis zu 4.000 Euro pro Umbaumaßnahme bei ihrer Pflegekasse beantragen – vorausgesetzt die häusliche Pflege wird dadurch erleichtert und der Bewohner hatmindestens Pflegegrad 1. Wichtig ist, die Umbaumaßnahme vor dem Beginn von der Pflegekasse genehmigen zu lassen. Wohnen mehrere Pflegebedürftige zusammen,kann der Zuschuss bis zu 4 mal 4000 Euro also bis zu 16 000 Euro betragen. Der Zuschuss wird erneut gezahlt, wenn sich der Pflegebedarf erhöht hat.

Der Kreisseniorenrat hat dazu folgenden Tipp: Die Beratungsstelle Wohnungsanpassung des DRK-Kreisverbandes (Tel. 07031 6904-403) bietet eine neutrale Beratung zu den Möglichkeiten der Wohnungsanpassung und Fördermöglichkeiten. Die Mitarbeitenden beraten zu Hause und schlagen Lösungen vor, über deren Realisierung jeder selbst entscheiden kann.

Zertifizierte Seniorenfreundliche Handwerker
tragen zu einer freundlichen Beratung, Qualitätsarbeit und Service bei.

Informationsmöglichkeiten bieten außerdem die Internet-Portale www.nullbarriere.de und www.barrierefrei-leben.de

Weitere Informationen zu diesem oder anderen Themen rund um das Thema Pflege geben die Pflegestützpunkt-Standorte in Böblingen, Herrenberg, Leonberg und Sindelfingen, sowie die iav- und Beratungsstellen vor Ort. Die Kontaktdaten und Einzugsgebiete sind unter anderem im „Wegweiser für ältere Menschen und deren Angehörige“ des Landratsamtes Böblingen sowie im Internet unter www.lrabb.de/IAV_Stellen zu finden. Privatversicherte können sich an die Compass Pflegeberatung (Tel.: 0800-101 88 00) wenden.