Eine Demenz wird nicht ausschließlich durch das Alter verursacht, sie entwickelt sich in der Regel über viele Jahre hinweg. Ein erster Hinweis auf eine Demenz kann z. B. sein, wenn die Betroffenen Gesprächsinhalten nicht mehr folgen können oder wenn man den Hausschlüssel im Kühlschrank wiederfindet.
Bei einer 2017 veröffentlichten Liste der wichtigsten Risikofaktoren für Demenz waren Depression und Hörminderung zusammen auf dem ersten Platz. Danach folgten weitere Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Übergewicht, Rauchen, Diabetes.
Kann ich gegen Demenz vorbeugend etwas tun?
Nachweislich haben folgende Faktoren, die generell für ein gesundes Wohlbefinden wichtig sind, positiven Einfluss auf unser Gehirn: Bewegung, gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf, Sinnerfüllung und eine soziale Aktivität.
Bewegung fördert, durch den verstärkten Blutstrom, die Verbesserung der Sauerstoff- und Nährstoffversorgung der Gehirnzellen. Eine Mischung aus Beweglichkeits-, Ausdauer- und Krafttraining sind hierfür optimal. Bewegung in der Gruppe, im Sportverein oder beim Tanzen fördern gleichzeitig die sozialen Kontakte.
Bei der Ernährung ist auf ausreichende Zufuhr der lebenswichtigen Omega-3-Fettsäure, den Schutzstoffen für das Gehirn wie Vitamin K und Folsäure sowie für ausreichend Vitamin B und E zu achten. Gewürze wie z. B. Kurkuma, Chili, Ingwer, Knoblauch und Zwiebel fördern die Durchblutung. Zusätzlich wirkt das Capsaicin in Chili antibakteriell und entzündungshemmend.
Da sich das Gehirn im Schlaf reinigt, wird für einen erholsamen Schlaf eine Länge von sieben bis neun Stunden empfohlen. Hilfreich sind weiterhin regelmäßige Einschlafzeiten, Ruhe und frische Luft. Eine weitere Empfehlung ist, vor dem Schlafengehen auf den Gebrauch von Fernsehgeräten und Computer zu verzichten, da durch das blaue Licht der Monitore die Ausschüttung des Schlafhormons gehemmt wird.
Wie sieht Ihre Sinnerfüllung aus? Für das Gehirn bedeutet eine positive Einstellung, verbunden mit Aufgaben oder Hobbys, die Freude bringen, einen Schutz vor geistigem Abbau. Positive Herausforderungen sind für die Leistungsfähigkeit des Gehirns förderlich, eine innere Leere hingegen führt zu Stress und hemmt das Wachstum von Nervenzellen.
Gemeinschaft und soziale Aktivität wirken sich auf unser Gehirn und das gesamte Wohlbefinden positiv aus, denn Einsamkeit ist der größte Feind unseres Gehirns. Das „Training“ für das Gehirn sollte aus wechselnden Herausforderungen, wie z. B. ein eine Sprache lernen oder Lieder und Gedichte auswendig lernen, bestehen. Der Lerneffekt ist verstärkt, wenn diese Aktivitäten zusammen mit anderen – z. B. mit Freunden oder Bekannten, bei einer ehrenamtlichen Tätigkeit oder einem ausgeübten Hobby in einer Gruppe – durchgeführt werden.
Eine weitere Maßnahme das Demenzrisiko zu senken ist, medizinische Risikofaktoren wie z. B. Sehschwäche, Schwerhörigkeit, Depressionen, Bluthochdruck etc. frühzeitig behandeln zu lassen.
Unter dem Motto ‘Demenz – Gemeinsam. Mutig. Leben‘ steht die diesjährige Woche der Demenz.
Aus diesem Anlass bietet der Landkreis Böblingen mehrere Veranstaltungen vom 17. – 27. September 2024 an.
Den aktuellen Veranstaltungsflyer des Landratsamt Böblingen finden Sie hier